Steer-by-Wire – thyssenkrupp Patente für autonomes Fahren
Ingenieurswesen – das heißt: Tüfteln, Forschen, Trial & Error. Kreativität und Beharrlichkeit sind essenziell für das Entwickeln neuer Innovationen. In diesen Fortschritt investiert thyssenkrupp aus Tradition. Um unsere Lösungen vor Nachahmern zu schützen, hat thyssenkrupp im vergangenen Geschäftsjahr 308 neue Patente angemeldet, 16% mehr als 2021. Unter ihnen sind auch Technologien für Steer-by-Wire – einer Technologie, die für das autonome Fahren unerlässlich ist.
Steer-by-Wire: Datenbasierte Lenksysteme statt Mechanik
Von diesen 308 Patenten kommen allein 88 von thyssenkrupp Automotive Technology. Damit nimmt das Segment die Pole Position unter den Patentanmeldung bei thyssenkrupp ein. Ein Grund für die hohe Innovationskraft im Bereich Automotive: die Bedeutung des autonomen Fahrens für die Mobilität von morgen. Um diese zu ermöglichen, arbeiten unsere Expert:innen intensiv am Serieneinsatz von Steer-by-Wire.
Aber was heißt Steer-by-Wire? Steer-by-Wire sind Lenksysteme, die nicht mehr mittels einer durchgehenden mechanischen Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderachse lenken. Stattdessen werden elektrische Signale über Datenkabel übertragen. Neben dem autonomen Fahren wird so auch die völlig neue Gestaltung und Nutzung des Raums im Auto möglich. Denn die Lenkung ist mit Steer-by-Wire nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden, sondern lässt sich an die Präferenzen der fahrenden Person anpassen.
Autonomes Fahren braucht autonomes Lenken
An der Serienreife des Steer-by-Wire Lenkungssystems arbeitet thyssenkrupp Presta unter anderem auf einem 3.000 qm großem Testzentrum. Hier werden alle Kompetenzen für autonomes Fahren im Bereich Entwicklung, Fahrzeugaufbau und Prototypenbau gebündelt.
Für die Serienreife des autonomen Lenkens müssen zunächst jedoch verschiedene Herausforderungen gelöst werden. Für Steer-by-Wire bedeutet das konkret, dass durch den Wegfall der mechanischen Lenkung viele neue intelligente Lösungen und Sicherheitskonzepte gefunden werden müssen. Denn ein autonom fahrendes Fahrzeug muss unter allen Umständen immer sicher manövriert und zum Stillstand gebracht werden können.
Zu diesen Herausforderungen des autonomen Fahrens gehört zum Beispiel der Nachlenkeffekt in hochdynamischen – also schnellen und gefährlichen – Fahrmanövern, für den thyssenkrupp Presta gemeinsam mit einem Partner effektive Regelungsverfahren und Lösungen entwickelt und patentiert hat, um auch in schwierigen Situationen das Fahrzeug optimal zu beherrschen. Ein weiteres Patent beschäftigt sich mit der Fahrzeugsteuerung bei sehr langsamen Geschwindigkeiten und ermöglicht die Erzeugung eines Differenzantriebsmomentes zwischen den beiden Hinterrädern. Um die Manövrierfähigkeit effizienter und sicherer zu gestalten, nutzen die Technologie das bestehende Antriebs- und Bremssystem des Fahrzeugs. Durch intelligentes Ansteuern von diesen Systemen ist ein optimales Lenken in allen möglichen Situationen gewährleistet. Dadurch kann das Fahrzeug in Kurven besser und stabiler fahren. Auch für Hinterradlenkung und Torque-Vectoring auf der Hinterradachse sowie den Notlenkbetrieb wurden bereits Patente angemeldet.
Intellectual Property: Warum Patente den Wettbewerb schützen
Innovative Lösungen und Technologien zu erfinden ist keine leichte Aufgabe. Oftmals steckt jede Menge Zeit und auch Geld hinter den innovativen Ideen. Ein Grund mehr, warum diese durch Patente geschützt werden müssen. Mit der Anmeldung von Patenten wird das geistige Eigentum von Erfinder:innen geschützt und sichergestellt, dass diese von ihrer Idee profitieren und nicht diejenigen, die sie kopieren. Damit wird dann schlussendlich nicht nur die Markposition des Unternehmens verbessert, sondern Patente helfen auch dabei, dass der Wettbewerb fair bleibt.
Mehr zur Patentarbeit bei thyssenkrupp und anderen spannenden Innovationen, gibt es in unseren Stories.