Mit Digitalisierung den Carbon Footprint von Lieferketten ermitteln
Unsere Expert:innen bei thyssenkrupp arbeiten täglich daran unseren Konzern nachhaltiger zu machen. Einer von ihnen ist Márton Máté Tóth. Als Operational Excellence Leader im osteuropäischen Raum treibt er Nachhaltigkeits-Projekte und ESG-Maßnahmen bei thyssenkrupp Materials Services voran. Zum Beispiel den Product Carbon Footprint-Rechner (PCFC), der Emissionen ganzer Lieferketten ermittelt.
Über seine Rolle als Operational Excellence Leader bei thyssenkrupp Materials in Ungarn sagt Tóth, dass er damit im weiteren Sinne zur Business Excellence beitrage. Der Bereich umfasst vier Themen: Operative Leistungsfähigkeit, Qualität, betriebliche Sicherheit und Gesundheit sowie ESR, was für Umwelt- und Sozialverantwortung steht. Als im Juni 2022 der PCF-Rechner bei thyssenkrupp Materials Services eingeführt wurde, wurde das Thema deshalb zu einem festen Bestandteil seiner täglichen Arbeit.
„Ich leite eine Gruppe von Kolleg:innen, die neben ihren allgemeinen Aufgaben auch für diese vier Themen zuständig sind“, erklärt Márton. Die Arbeit des Teams trägt maßgeblich dazu bei, dass in allen vier Bereichen Fortschritte gemacht werden. In regelmäßig stattfindenden Audits werden die Maßnahmen überprüft und weiterentwickelt.
Transparenz durch Digitalisierung: Emissionen erst messen, dann reduzieren.
Aber was heißt Operational Excellence konkret? Das lässt sich am Beispiel des PCFC aufzeigen. Die Idee hinter dem Product Carbon Footprint-Rechner ist, dass Unternehmen, die ihre Produkte nachhaltiger gestalten wollen, zuerst die Emissionswerte ihrer Produkte kennen müssen, um zu wissen, wo sie diese verbessern können. Tóth hat mit einem internationalen Team einen Weg gefunden, genau das zu tun. Der PCFC ist in der Lage den CO2-Fußabdruck für jedes Produkt von thyssenkrupp Materials Services zu messen und kann das auch für das Produktportfolio der Kunden entlang der gesamten Lieferkette leisten – digital, schnell und einfach.
So werden Klimaschutzmaßnahmen messbar gemacht, denn für eine Reduktionsstrategie von Emissionen kann nach der Erhebung der Daten das größte Einsparpotential in jeder Lieferkette zuverlässig ausfindig gemacht werden. Die Berechnungslogik konnte von Materials Services bereits vollständig in alle unternehmensrelevanten Prozesse integriert werden. Jetzt wird das Tool nach und nach auch in weiteren Bereichen und an verschiedenen Standorten implementiert. Ein voller Erfolg!
Carbon Footprint-Rechner – ein Vorzeigeprojekt des Business Excellence Teams
„Doch dorthin zu kommen war gar nicht so leicht“ erklärt Tóth. „Für die Berechnung des Carbon Footprints war die größte Herausforderung, die unterschiedlichen Produktgruppen so zu vereinfachen, dass für jedes Produkt in unserem Portfolio überhaupt erst ein Emissionswert errechnet werden kann.“ Dass all die kleinen Details und Informationen, die in diese Daten einfließen, letztlich einen Unterschied für unsere Zukunft machen werden, fasziniert Tóth an seiner Arbeit. „Die Genauigkeit der Angaben ist entscheidend um unsere Kund:innen für die Lieferkette zu sensibilisieren und ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, den CO2-Fußabdruck zu erfassen.“
Der Aufwand zur Erfassung all dieser notwendigen Daten war groß, denn jeder Geschäftsbereich des Material-Händlers und -Dienstleisters musste die für ihn spezifischen Daten aus der Lieferkette bereitstellen. Aber es hat sich gelohnt: Das System zur Berechnung des Product Carbon Footprints ist bereits von der internationalen Klassifizierungsgesellschaft DNV unabhängig geprüft worden. Die große Stärke des PCFC liegt in seiner Flexibilität. Denn die Leistung kann individuell auf den Bedarf der Kund:innen angepasst werden, deren Anfragen sich häufig stark voneinander unterscheiden.
Keine Digitalisierung? Keine Reduzierung des Carbon Footprints!
Automatisierung und Digitalisierung kommen bei der Entwicklung des Product Carbon Footprint-Rechners eine Schlüsselfunktion zu. „Ohne Automatisierung und Digitalisierung lassen sich keine Prozesse mehr optimieren,“ betont Tóth. Wann immer man ein Problem zu lösen habe, so der Experte, sollte man sich nicht nur singulär auf die Lösung konzentrieren, sondern überlegen, wie sie durch die Digitalisierung unterstützt werden kann. „Denn mit den gesammelten Daten lässt sich nicht nur ein einzelnes Problem lösen, sondern oft der gesamte Prozess verbessern“ – und das ist dann Operational Excellence. Aktuell wird in verschieden agilen Projekten daran gearbeitet, kontinuierlich den Grad der Digitalisierung zu erhöhen und die Prozesse dadurch immer attraktiver zu gestalten.
Business Excellence braucht Haltung
Die größte Herausforderung in seinem Job ist für Márton Máté Tóth keine fachliche, sondern die eigene Einstellung und Herangehensweise: „In meiner Funktion als Operational Excellence Leader ist es wichtig zu verstehen, dass man mit Kolleg:innen zusammenarbeitet, die andere Prioritäten in ihrer täglichen Arbeit haben.“ Deswegen sei es für den Erfolg eines Projekts wie dem des Product Carbon Footprint-Rechners entscheidend, wie er auf die Menschen zugeht und die Zusammenarbeit gestaltet. Das Wichtigste sei, eine hilfsbereite Haltung einzunehmen und die Bedeutung der Aufgabe verständlich zu kommunizieren, erklärt der Experte: „Und das macht man am besten, indem man sinnvolle Projekte hat, die nicht nur dem Einzelnen helfen, sondern langfristig auch das gesamte Unternehmen verbessern werden.“
Márton Máté Tóth und seine Kolleg:innen haben mit dem PCF-Rechner ganz konkret die Messbarkeit und Reduktion unserer Emissionen bei thyssenkrupp vorangetrieben. Weitere spannende Nachhaltigkeitsprojekte und „Green Jobs“ findet ihr in unseren Stories.