CO2-Emissionen im Materialhandel berechnen
Wer vorwärts will, muss was bewegen. Und wer seine Produkte nachhaltiger machen möchte, muss zuerst ihren CO₂-Fußabdruck kennen. Genau das macht thyssenkrupp Materials Services jetzt möglich – mit dem Product Carbon Footprint-Rechner. In einem internationalen Team hat der größte Materialhändler der westlichen Welt einen Berechnungsansatz entwickelt, um seinen Kunden schnell und unkompliziert den CO₂-Fußabdruck für jedes gelieferte Produkt auszuweisen/zu berechnen.
Den CO₂-Fußabdruck für alle Produkte entlang einer Lieferkette berechnen? Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Zumindest nicht mehr – dank des Product Carbon Footprint-Rechners von thyssenkrupp Materials Services.
Wie genau das Tool funktioniert und die Materialhändler es in ihrem Unternehmen eingeführt haben, verrät uns das Team im Interview. Mit dabei: Helene Leneschmidt, Tanja Nigbur, Fabio Ezio Frattesi, Yannick Fasters, Oliver Grewatsch, Márton Tóth und Valery Malave Matute.
CO2-Fußabdruck von Produkten messbar machen
Das Ziel des Teams war es, für alle relevanten Gesellschaften von thyssenkrupp Materials Services ein digitales Produkt zu entwickeln, das es ermöglicht, CO₂-Emissionen aller Produkte im Portfolio entlang ihrer Lieferketten zu berechnen. Das Ergebnis: Der Product Carbon Footprint (PCF)-Rechner.
Dafür haben die Expert:innen eigens einen komplexen Berechnungsansatz entwickelt, der bereits von der internationalen Klassifizierungsgesellschaft DNV zertifiziert ist. „Dieser Berechnungsansatz ermöglicht es uns, den CO2-Fußabdruck für jedes einzelne Produkt in unserem Portfolio auf Auftrags- und Lieferpositionsebene ganz genau zu bestimmen“, erklärt Helene Leneschmidt, Managerin für Governance, Nachhaltigkeit und Umwelt.
Mit Daten zur Zertifizierung
Nachdem die Expert:innen den ersten Rechner bei der Operating Unit Materials Processing Europe erfolgreich implementiert hatten, wurde das Tool auch in den Gesellschaften thyssenkrupp Materials de México, tthyssenkrupp Materials Hungary und thyssenkrupp Plastics GmbH eingeführt. „Weitere Organisationseinheiten stehen schon in den Startlöchern“, freut sich Oliver Grewatsch, Head of Governance & Procurement. „Wir merken, das Interesse ist groß! In allen Bereichen von Materials Services möchten unsere Kolleg:innen ihren Kund:innen den CO2-Fußabdruck unserer Produkte ausweisen können.“
Doch dorthin zu kommen war gar nicht so leicht! „Unsere größte Herausforderung war es, die unterschiedlichen Produktgruppen so zu vereinfachen, dass für jedes Produkt in unserem Portfolio überhaupt erst ein Emissionswert errechnet werden kann“, erklärt Márton Tóth, Spezialist Supply Chain & Logistics Management. Darüber hinaus mussten zunächst die verschiedenen Eingabedaten, die in den PCF-Rechner einfließen sollten, von den Geschäftsbereichen bereitgestellt werden. Viel Erfassungsaufwand, der sich mittlerweile ausgezahlt hat:. Das Team um Thorsten Sörje hat es geschafft, Zertifizierungen für die oben genannten Gesellschaften von thyssenkrupp Materials Services zu erhalten.
Agile Management – Der Schlüssel zum Erfolg
Aber wo fängt man bei einem solchen Mammut-Projekt überhaupt an? Mit agilem Projekt Management erklärt Tanja Nigbur, Agile Coach & Scrum Master „Damit die Kolleg:innen den PCF-Rechner innerhalb kürzester Zeit einsetzen konnten, haben wir uns täglich im Team ausgetauscht.“ So stellten die Expert:innen mit regelmäßigen Meetings sicher, dass sie ihr gesetztes 2-Wochen Ziel im Blick behielten und den Fortschritt ihrer Aufgaben stets transparent miteinander teilten. „Wir haben uns auch in einem 2-Wochen Rhythmus mit unseren Ansprechpartner:innen in den Gesellschaften ausgetauscht“, ergänzt Yannick Fasters, Project Manager Excellence & Performance Tribe. „Ihr Feedback hat uns geholfen, unsere Herangehensweise und somit das Projekt stetig weiterzuentwickeln.“ Durch regelmäßige Recaps und die Bewertung der Zusammenarbeit, konnten die Expert:innen ihr Vorgehen außerdem schnell anpassen und verbessern.
Herausforderungen & Einflussfaktoren
„Dank des agilen Ansatzes konnten wir flexibel auf die Teilnehmer:innen, auf geschäftsspezifische Rahmenbedingungen und auf unsere Kund:innen reagieren“, sagt Tanja Nigbur, Agile Coach & Scrum Master. Das ist eine wichtige Voraussetzung, da das internationale Team im Prozess mit viele unbekannten Einflussfaktoren konfrontiert wurde und ganz unterschiedlichen Anforderungen bedienen musste.
Der Leitfaden für die Zusammenarbeit: Die Potenziale der Mitarbeitende durch eine Kultur der Autonomie und des Vertrauens freisetzen. „Dank dieser Vorgehensweise, haben wir es geschafft, unser Ziel im gesetzten Zeitraum zu erreichen, während des gesamten Projektes fokussiert zu bleiben, unsere knappen Ressourcen effektiv einzusetzen und ihren Erfolg messbar zu machen“, erklärt Nigbur weiter.
Emissionstransparenz in Lieferketten
Die Bereitstellung des Product Carbon Footprint-Rechners für alle Gesellschaften von thyssenkrupp Materials Services ermöglicht es, die CO2-Emissionen für jedes Produkt im Portfolio des international agierenden Werkstoffhändlers genau zu berechnen. „Wir sorgen also für Emissionstransparenz der gesamten Lieferkette und leisten damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie von Materials Services und der thyssenkrupp AG“, sagt Valery Malave Matute, Junior Project Manager LOG/ TIS, stolz. Damit möchte das Team in den kommenden Jahren vor allem die indirekten Emissionen in der Wertschöpfungskette des Unternehmens um mindestens 16 Prozent reduzieren.
Ein gemeinsames Ziel, das motiviert
Aber nicht nur für die Erreichung der eigenen Klimaziele des Materialhändlers ist die Berechnung von Emissionsdaten ein wichtiger Meilenstein, auch die Kund:innen von thyssenkrupp Materials Services profitieren von der erfolgreichen Projektumsetzung: Sie erhalten exakte und zertifizierte Ausgangswerte für ihre eigenen PCF-Berechnungen.
Eine Leistung, auf die das Team stolz sein kann, findet auch Fabio Ezio Frattesi, Dualer Student, Project Management: „Ein Projekt in dieser Größenordnung so agil und in einem internationalen Team umzusetzen war eine tolle Erfahrung. Dass es noch dazu zu unserer eigenen Nachhaltigkeit und der unserer Kunden beiträgt, war eine zusätzliche Motivation!“
Mehr zu nachhaltigen Technologien von thyssenkrupp findest du in unseren Sustainability Stories.