#PrideMonth22 – Für ein Arbeitsumfeld, in dem sich niemand verstecken muss
Der Juni steht als internationaler Pride Month im Zeichen der Diversität. Auch wir bei thyssenkrupp setzen uns täglich dafür ein, eine tolerante und weltoffene Unternehmenskultur zu fördern und vorzuleben. Mit Barbara Thiel, Head of Diversity and Inclusiveness bei thyssenkrupp, haben wir über Diversität und Toleranz in der Arbeitswelt gesprochen.
Nur wer sich nicht verstecken muss, kann sein Bestes geben
Als Head of Diversity and Inclusiveness ist Barbara Thiel dafür zuständig, Diversität und Toleranz bei thyssenkrupp zu fördern und die Basis für ein angenehmes Arbeitsumfeld für alle zu schaffen. Was sie persönlich unter Inclusiveness versteht? Für Thiel ist klar: „Inclusiveness bedeutet für mich, dass jeder und jede bei uns wertgeschätzt wird, sich gehört fühlt und dadurch sein oder ihr volles Potential einbringen kann.“ Für die Expertin geht es bei Inclusiveness vor allem um ein offenes, tolerantes und förderndes Arbeitsumfeld, indem sich niemand verstecken muss. Denn: „Nur so können Mitarbeitende ihr Bestes geben, über sich selbst hinauswachsen und fühlen sich dementsprechend wohl bei ihrem Arbeitgeber und in ihrem Arbeitsumfeld“.
„Es geht vor allen Dingen darum, eine inclusive Unternehmenskultur zu haben und zu fördern und dafür braucht es Vorbilder und gute Beispiele, den sogenannten „Tone from the Top““, erklärt Barbara Thiel. Für sie kann eine tolerante Unternehmenskultur nur etabliert werden, wenn diese auch in den Führungsebenen vorgelebt wird. Zum einen durch die Repräsentanz von Minderheiten auf allen Hirarchiebenen und zum anderen durch aktiv gelebtes Allyship. Bei der thyssenkrupp Unternehmensgruppe hat dies in den vergangenen Jahren Personalvorstand Oliver Burkhard besonders positiv vorgelebt, indem er sich immer wieder als Ally positioniert hat.
Was ist Allyship?
Allies, das sind Personen, die selbst nicht zu einer Minderheit gehören, sich aber aktiv und deutlich mit ihr solidarisieren, Stellung beziehen und sich für die Gleichstellung aller einsetzen. Allies sehen Diversität und Inclusiveness als gesamtgesellschaftliche Themen, die keineswegs nur die jeweiligen Minderheiten betreffen. „Wir alle tragen eine moralische Verantwortung, deutlich Stellung gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu beziehen“, sagt Barbara Thiel. „Wenn wir diskriminierende Äußerungen oder Handlungen mitbekommen, sollten wir nicht verschämt schweigen oder so tun als hätte man nichts mitbekommen Und natürlich wäre es toll, wenn dies immer mehr als Ally /Ansprechpartner:in für die LGBTQIA Community anbieten.“
Warum ist das Thema Diversität auch heute noch wichtig?
Auf den ersten Blick hat sich in den vergangenen Jahren im Hinblick auf Diversität viel getan – in Unternehmen, aber auch in Deutschland. Noch nie war der deutsche Bundestag beispielsweise so divers wie 2022, mit aktuell zwölf Abgeordneten aus der Queer-Community. Darunter mit Tessa Ganserer und Nyke Slawilk von den Grünen erstmals auch zwei trans Frauen. Doch der Schein trügt.
Vor allem in der Arbeitswelt gäbe es auch 2022 noch einen großen Bedarf, sich mit den Themen Diversität und Inclusiveness auseinanderzusetzen, so Thiel. „Aktuelle Umfragen zeigen es deutlich: Der Arbeitsplatz ist für viele LGBTQIA-Mitarbeitende oft immer noch ein angstbesetzter Ort,“ klärt Barbara Thiel auf. Wenn es um Toleranz und Akzeptanz der LGBTQIA-Community geht, sei die Diskrepanz zwischen Theorie und Realität leider nach wie vor groß.
Die „Charta der Vielfalt“
Bereits 2008 hat die thyssenkrupp Unternehmensgruppe, um ein Zeichen für mehr Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt am Arbeitsplatz zu setzen, die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Denn die Vielfalt der Gesellschaft, beeinflusst durch die Globalisierung, den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, prägt auch unsere Arbeitswelt bei thyssenkrupp.
Die Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ soll dazu beitragen, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft. Die Anerkennung und die Förderung vielfältiger Potenziale schaffen wirtschaftliche Vorteile. Barbara Thiel ist überzeugt: „Wir können wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt anerkennen, fördern und nutzen. Das betrifft die Vielfalt in unserer Belegschaft und die vielfältigen Bedürfnisse unserer Geschäftspartner:innen. Die Diversität der Mitarbeitenden mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten eröffnet Chancen für innovative und kreative Lösungen.“
Herausforderungen bei der Förderung von Inclusiveness
Die wohl größte Herausforderung das zu ändern und Inclusiveness und Akzeptanz innerhalb von Unternehmen, aber auch in der Gesamtgesellschaft zu fördern, ist laut Thiel, ein Umdenken in den Köpfen der Menschen zu erreichen: „Mit der Akzeptanz von Menschen, die vermeintlich anders sind, tut und hat sich die Mehrheitsgesellschaft seit je her schwergetan.“ Deshalb sei es wichtig, kontinuierlich und mit Nachdruck für mehr Akzeptanz und Toleranz einzustehen und diese zu fördern. Denn: „Um ein Umdenken zu erzielen, bedarf es der Präsenz, Aufmerksamkeit und Förderung der Themen Diversität und Inclusiveness in allen Lebensbereichen“.
Inclusiveness zu fördern, ist wichtig – in jeder Hinsicht
Für Unternehmen geht es dabei nicht nur um Gleichstellung und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden. Denn, ausgeglichene und divers aufgestellte Teams sind sogar erfolgreicher als homogene Gruppen. „Organisationen mit einer inclusive Unternehmenskultur erreichen zweimal eher oder übertreffen sogar ihre finanziellen Ziele, nehmen sich zu 17 % mehr als „high performing” wahr, fällen 20 % mehr „high quality“ Entscheidungen und berichten zu 29 % häufiger als homogene Teams, dass sie kollaborativ miteinander umgehen“ erklärt Barbara Thiel.
Diversität und Inclusiveness in Unternehmen und Arbeitsumfeld zu fördern und vorzuleben ist also nicht nur aus menschlicher, sondern durchaus auch aus der wirtschaftlichen Perspektive wichtig und unbedingt notwendig. Wir bei thyssenkrupp sind stolz auf unsere Unternehmenskultur und Mitarbeitende wie Barbara Thiel, die dazu beitragen, dass wir jeden Tag ein Bisschen bunter werden – damit sich niemand verstecken muss und sich im Arbeitsumfeld vollends akzeptiert und integriert fühlt.
Wir danken Barbara Thiel für das Gespräch und wünschen allen – egal ob als Teil der Queer-Community oder als Ally – Happy Pride!