Mit Leidenschaft und Engagement für Inklusion
Auch in der heutigen Zeit müssen viele Menschen mit Behinderung feststellen, dass einige Arbeitgeber ihnen im Rahmen des Einstellungsprozesses mit einer gewissen Skepsis begegnen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Handicap unsere Standorte mit ihren individuellen Fähigkeiten und ihrer oftmals außergewöhnlich hohen Motivation bereichern.
Seit Jahrzehnten schon übernimmt thyssenkrupp soziale Verantwortung und engagiert sich für Inklusion. Es sind Menschen wie Rita Albert, die sich jeden Tag und mit ihrem ganzen Engagement dafür einsetzen, ihnen den Einstieg bei thyssenkrupp zu erleichtern und sie zu fördern.
Bei thyssenkrupp in Deutschland haben 2019 rund 6,7 Prozent der Mitarbeitende mit einer schweren Behinderung gearbeitet – Mitarbeitende bei thyssenkrupp Materials Services und bei thyssenkrupp Schulte in Deutschland werden früher oder später alle mit Rita Albert zu tun gehabt haben. Denn Rita ist für die Schwerbehindertenvertretung bei thyssenkrupp Materials Services verantwortlich. Und das im Ehrenamt neben ihrem „normalen“ Job in der Buchhaltung.
„Ich mache den Job einfach sehr gerne“.
Es könnte wohl kaum eine bessere Besetzung für dieses verantwortungsvolle Amt geben. „Ich freue mich immer, wenn ich Menschen helfen kann. Es liegt in meiner Natur anderen Menschen zu helfen“, lächelt Rita. „Wenn sich eine Kollegin oder ein Kollege an mich wendet, versuche ich immer eine Lösung zu finden. Ich mache den Job einfach sehr gerne.
Helfen ist nicht selbstlos, sondern ein Rezept für mehr Gesundheit und Glück. Besonders wenn du glaubst, für so was gar keine Zeit zu haben“. Ihre Motivation hat viel mit ihrer eigenen Geschichte zu tun. „Ich bin selbst seit 1977 schwerbehindert und weiß, wie es ist, wenn man Probleme hat und wie wichtig es ist, Unterstützung zu bekommen“, erklärt Rita.
Seit 2008 verantwortet Rita die Schwerbehindertenvertretung
2008 stellte sie sich zur Wahl der Schwerbehindertenvertretung bei thyssenkrupp Materials Services und wurde 2012 zur Vorsitzenden der Gesamt-Schwerbehindertenvertretung (thyssenkrupp Materials Services und thyssenkrupp Schulte) gewählt. Seitdem ist die Buchhalterin erste Ansprechpartnerin für alle Mitarbeitenden mit Handicap. Besonders eng arbeitet Rita mit der Personalabteilung zusammen. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut und sehr wichtig“, betont sie. „Die Kolleginnen und Kollegen informieren mich zum Beispiel sofort, wenn sich jemand mit Behinderung bei uns beworben hat. Ich bin auch bei allen Bewerbungsgesprächen dabei.“
Beim Bewerbungsprozess steht der Grad der Behinderung übrigens nicht im Vordergrund. „Wir schauen uns zunächst an, welche Qualifikation und fachliche Eignung die Bewerberin oder der Bewerber mitbringen“, verrät Rita. „Erst dann wird geschaut, ob die Behinderung ein Problem darstellt“.
Wenn das der Fall sein sollte, überprüft Rita in Zusammenarbeit mit dem Inklusionsamt und mit der Fachabteilung, welche Hilfsmittel die Arbeit am Arbeitsplatz möglich machen. „Wir haben zwei vollkommen unterschiedliche Bereiche, die ganz andere Vorgehensweisen und Hilfsmittel erfordern. Im Bürobereich von Materials Services geht es eher um höhenverstellbare Bürotische, größere Bildschirme oder zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel Leselupen, um die Anzeige zu vergrößern. Das ist also nicht so aufwändig“.
Ganz anders sieht es da im Lagerbereich von thyssenkrupp Schulte aus. „Hier geht es schließlich um körperliche Arbeiten“, betont Rita. „Dabei ziehe ich häufig das Inklusionsamt hinzu, um zu beraten, welche Maßnahmen getroffen werden müssen“. Nicht selten werden auch die Arbeitsabläufe zusammen mit der Fachabteilung optimiert, um die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden bestmöglich nutzen zu können.
Schwerbehinderten Jugendlichen eine Berufsausbildung ermöglichen
„thyssenkrupp ist vielfältig und bunt. Bei uns sind alle Menschen herzlich willkommen!“ Und nicht nur das! Rita: „Ein eigenes Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, gezielt schwerbehinderte Jugendliche anzusprechen und ihnen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Mit einem speziellen Programm für junge Auszubildende wollen wir Jugendliche erreichen, damit sie auf uns aufmerksam werden. Dazu haben wir einen Flyer entworfen und arbeiten unter anderem mit der Bundesagentur für Arbeit zusammen oder nehmen an Azubi-Speed-Datings teil“.
Auch wenn die Arbeit nicht selten eine große Herausforderung ist – Rita engagiert sich sehr in ihrem Job. Warum, das ist für sie einfach zu beantworten: „Ich wünsche mir, dass Menschen mit Behinderungen die Chance erhalten einen Arbeitsplatz oder einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Und dazu gehört für mich auch, dass ihre Kolleginnen und Kollegen verständnisvoll auf sie zugehen und ihnen Hilfsbereitschaft entgegenbringen.“