„Einfach beeindruckend“: Auf 550.000 Quadratmetern entsteht in Ungarn ein neuer Chemiekomplex
Mit mehr als 27.000 Mitarbeitern ist die ungarische MOL Group ein international führendes Öl- und Gasunternehmen.
Ein Unternehmen, das weiter wachsen will: Im Rahmen der Wachstumsstrategie „Vision 2030“ entsteht im Nordosten Ungarns aktuell ein neuer riesiger Chemiekomplex. thyssenkrupp Industrial Solutions errichtet die Anlagen auf einem rund 550.000 Quadratmeter großen Areal - schlüsselfertig. Der Zeitplan ist sportlich, doch Spezialisten wie Ionut Stanciu, Andrea Argiolas oder Marian Bolinu arbeiten hart daran, dass der Inbetriebnahmetermin im Jahr 2021 gehalten werden kann.
In Tiszaújváros, einer Kleinstadt mit rund 16.000 Einwohnern im Norden Ungarns, sollen ab 2021 sogenannte Polyole produziert werden, ein stark nachgefragter Rohstoff für Kunststoffe, der in zahlreichen Branchen eingesetzt wird. Der Grundstein für die Anlage wurde am 27. September 2019 gelegt. Bereits 2021 soll produziert werden.
Innerhalb von nur zwei Jahren soll der Chemiekomplex stehen
Das Projekt begeistert alleine schon mit seiner Größe und Komplexität. Auch Ionut Stanciu geht es nicht anders. „Die schiere Größe ist für mich persönlich einfach beeindruckend“. Ionut ist bereits von Anfang an dabei. Der 29-Jährige stellt sicher, dass die Qualität im Bereich der Oberflächenbeschichtungen stimmt. „Ich liebe es, ein Projekt von Beginn an zu begleiten“, freut sich der Ingenieur. „Das ist ein sehr erfüllender Prozess, den ich definitiv genieße“.
„Verglichen mit anderen Projekten ist dieses Projekt speziell“, glaubt Marian Bolinu, der eng mit den involvierten Lieferanten und Subunternehmern zusammenarbeitet. „Das Polyol Projekt in Tiszaújváros ist ein riesiges Projekt, bei dem Subunternehmer aus verschiedenen Ländern unter direkter Aufsicht von thyssenkrupp Mitarbeitenden involviert sind. Unser Ziel ist es, das Projekt termingerecht und ohne größere Zwischenfälle abzuschließen“, so Marian.
Speziell, riesig, komplex
Der Elektromechanik-Ingenieur ist insbesondere für die Protokollierung der Baustellen-Anweisungen verantwortlich. Dabei handelt es sich um zentrale Dokumente, die Anweisungen und Richtlinien für die beauftragten Subunternehmer enthalten. Sie regeln neben dem Vertragswerk die Zusammenarbeit auf der Baustelle.
Auch in einem zentralen, besonders bedeutenden Bereich des Projekts setzt thyssenkrupp Industrial Solutions auf die Unterstützung von Subunternehmen: In modernen Chemie-Werken wie hier in Tiszaújváros geht nichts ohne den Rohrleitungsbau. Rohrleitungen sind in Produktionsanlagen so wichtig wie die Adern im menschlichen Körper. Schließlich versorgen sie die einzelnen Anlagen mit Flüssigkeiten, Gasen und Feststoffen.
Entsprechend wichtig ist der Job von Andrea Argiolas. Schon als Vierjähriger baute Andrea 1.000-teilige Lego-Bausätze zusammen, heute überwacht er die komplexen Rohrleitungsarbeiten des MOL-Projekts in Tiszaújváros. Der 40-Jährige stellt unter anderem sicher, dass sämtliche Arbeitsschutz-Maßnahmen, -Regeln und -Vorschriften von den Unterauftragnehmern eingehalten werden.
„Wie eine große Familie“
Dabei gleicht kaum ein Tag dem anderen. „An jedem Tag müssen wir uns neuen Herausforderungen stellen, die das Projekt aber jedes Mal ein Stück weiterbringen, sobald wir sie meistern konnten“, ist Andrea überzeugt.
Um das Projekt zu einem Erfolg zu machen, müssen alle Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten und ihr „ganzes Fachwissen einbringen“, wie Marian betont. „Eine Person allein, ganz gleich, wie gut sie ausgebildet ist, kann diese Aufgabe nicht ohne die Hilfe anderer erreichen. Wir müssen uns wie eine große Familie verhalten, und ich denke, dass dies der einzige Weg ist, unsere Ziele zu erreichen.“