UN-Klimaschutzkonferenz 2023 - Die große Bestandsaufnahme
Vom 30. November bis zum 12. Dezember findet auch in diesem Jahr die UN-Klimakonferenz statt – dieses Mal in Dubai. Dort kommen Vertreterinnen und Vertreter der 197 Vertragsstaaten zusammen, um gemeinsam Strategien gegen den Klimawandel zu erarbeiten. Das zentrale Thema der diesjährigen COP 28 ist die Bestandsaufnahme: Wie erfolgreich waren die gemeinsamen Klimaschutzmaßnahmen bisher?
Trotz unruhiger Zeiten muss die Weltgemeinschaft zusammenkommen, um eine gemeinsame Antwort auf die Klimakrise zu finden. Das Ziel der diesjährigen COP28: "Die große Bestandsaufnahme". Sie wurde vor acht Jahren, als das Pariser Klimaabkommen geschlossen wurde, als Grundlage für weitere Beschlüsse vereinbart. Und das ist gut, denn die Zeit wird knapp. Die derzeitigen Maßnahmen reichen nicht aus, um die langfristigen Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Deshalb ist es entscheidend, ein realistisches Bild der aktuellen Situation zu ermöglichen und rechtzeitig weitere gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört die Energiewende und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Um dem gemeinsamen Ziel treu zu bleiben, ist eine ehrliche Bewertung aller Vertreter unerlässlich. Daher umfasst die Bestandsaufnahme nicht nur die Anerkennung von Fortschritten, sondern auch das Erkennen von Misserfolgen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Industrie, da in ihrer Transformation hin zu nachhaltigen Lösungen die größte Chance zur Erreichung der Klimaziele liegt.
Wichtige Hebel für die grüne Transformation der Industrie
Die Industrie ist weltweit für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich und hat damit einen der wichtigsten Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Gleichzeitig verfügt sie jedoch auch über die nötigen Innovationen, um Emissionen zu reduzieren. Als eines der größten deutschen Industrieunternehmen sind wir uns bei thyssenkrupp dieser Verantwortung bewusst und wissen, dass unser größter Einfluss in der grünen Transformation unserer Prozesse und der unserer Kunden liegt.
Wir sehen zwei wesentliche Hebel zur Reduzierung industrieller Emissionen:
Ersetzen von CO2-intensiven Produktionsprozessen durch klimafreundliche Technologien und
Schlüsseltechnologien für die Energiewende
Ersetzen von CO2-intensiven Produktionsprozessen durch klimafreundliche Technologien
Als Unternehmen, das in energieintensiven Industrien tätig ist, haben wir uns dazu verpflichtet, bis spätestens 2050 zum Erreichen von Netto-Null-Emissionen beizutragen. Daher dekarbonisieren wir aktiv unseren eigenen Betrieb und unterstützen unsere Kund:innen dabei, ihre Klimaziele zu erreichen.
Unser Stahlgeschäft ist aktuell noch einer der größten CO2-Emittenten in Deutschland und für 2,5 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes verantwortlich. Aber wir haben die grüne Transformation bereits eingeleitet.
Bislang war die kohlebasierte Roheisenerzeugung im Hochofen immer mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden. Jetzt ersetzen wir CO2-intensive Prozesse in der Stahlproduktion durch klimaneutrale Technologien. Im Jahr 2023 haben wir mit dem Bau unserer ersten mit Wasserstoff betriebenen Direktreduktionsanlage begonnen und damit eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte auf den Weg gebracht. Diese Initiative wird auch zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in großem Maßstab beitragen. So wollen wir bis zum Jahr 2030 bis zu 6 Millionen Tonnen CO2 vermeiden und unser Emissionsziel erreichen.
Neben der Stahlindustrie ist die Zementherstellung ein wesentlicher Faktor, um die weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren. Mit innovativer Technologie, wie der patentierten Oxyfuel-Anlage, ist unser Anlagenbauer thyssenkrupp Polysius ein Wegbereiter für eine klimaneutrale Transformation der Zementindustrie.
Schlüsseltechnologien für die Energiewende
Gleichzeitig entwickeln wir uns mit unseren Technologien für die Energiewende und nachhaltigere Produktionsprozesse, welche wir jüngst unter einem Dach gebündelt haben, zu einem Wegbereiter der grünen Transformation der Industrie. Miguel López, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG, bezeichnet unser neu gegründetes Segment thyssenkrupp Decarbon Technologies als "Green Powerhouse". Mit thyssenkrupp Decarbon Technologies wollen wir unsere vielfältigen Kompetenzen einbringen, um die Energiewende in die Tat umzusetzen und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen leisten.
thyssenkrupp Decarbon Technologies umfasst die Geschäftsbereiche thyssenkrupp rothe erde, thyssenkrupp Uhde, thyssenkrupp Polysius und thyssenkrupp nucera, welches ein börsennotiertes Unternehmen mit der thyssenkrupp AG als Mehrheitsaktionär ist.
Weltweit gibt es große Pläne für den Ausbau der Windenergie. thyssenkrupp rothe erde ist der weltweit führende Anbieter von Großwälzlagern der neuesten Generation. Als Kernkomponenten von Windkraftanlagen sorgen sie dafür, dass grüner Strom erzeugt werden kann, und machen die Windenergie erst möglich. So bilden sie den Anfang einer nachhaltigen Wertschöpfungskette.
Der grüne Strom ist eine Voraussetzung für die Herstellung von umweltfreundlichem, emissionsarmem Wasserstoff. Und dieser hat wiederum das Potenzial, traditionelle Industrien nachhaltiger zu gestalten und, zum Beispiel in der Stahl- und Glasherstellung, fossile Rohstoffe zu ersetzen. Doch derzeit macht grüner Wasserstoff noch weniger als 1 % der gesamten Wasserstoffproduktion aus. Es bedarf neuer Impulse, um die Herausforderungen sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite zu bewältigen. Wir wollen proaktiv zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beitragen: thyssenkrupp nucera ist einer der weltweit führenden Anbieter von Elektrolyseanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Unsere Elektrolyseure nutzen erneuerbare Energien, um grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab zu produzieren.
thyssenkrupp Uhde ist der weltweite Technologieführer im Anlagenbau für grüne Chemikalien wie grünes Ammoniak und grünes Methanol. Ammoniak wird in Zukunft als Transportmedium für grünen Wasserstoff immer wichtiger werden. Am Zielort angekommen, sorgt die patentierte Ammoniak-Cracking-Technologie von Uhde dafür, dass der emissionsarme Wasserstoff zurückgewonnen wird.
Darüber hinaus können grünes Ammoniak und grünes Methanol als wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie zahlreiche andere Prozesse und Produkte nachhaltiger machen. Uhde bietet verschiedene Technologien an, um Anlagen in unterschiedlichen Branchen nachhaltiger zu gestalten. Eine davon ist das EnviNOx®-Verfahren, das durch die Abspaltung von klimaschädlichem Lachgas die Emissionen der Düngemittelindustrie deutlich reduziert.
Und um das Bild unseres neuen Segments zu vervollständigen: thyssenkrupp Polysius treibt, wie oben erwähnt, den klimaneutralen Wandel in der Zementindustrie voran.
Gemeinsam für eine erfolgreiche Energiewende
Damit all diese Bemühungen erfolgreich sind und die Technologien von thyssenkrupp effektiv genutzt werden können, ist es unerlässlich, dass wir global zusammenarbeiten und gemeinsam handeln. Nur mit politischer Unterstützung und in Kooperation mit Industrie und Forschung können wir bei thyssenkrupp und die Gesellschaft als Ganzes die Herausforderungen der Klimakrise meistern und die Ziele des Pariser Abkommens erfüllen.
Als Wegbereiter der grünen Transformation haben wir bei thyssenkrupp den Anspruch, uns aktiv an der größten Klimakonferenz der Welt zu beteiligen. Deshalb sind wir auf der COP28 in Dubai mit einem vielfältigen Expert:innenteam vertreten, um unser Wissen zu teilen und die Zusammenarbeit mit Partner:innen aus dem öffentlichen und privaten Sektor zu vertiefen.
In diesem Jahr sind wir besonders stolz darauf, während der COP28 eine eigene Veranstaltung auszurichten, bei der wir am 1. Dezember mit diversen Expert:innen aus Politik & Industrie in Dubai die Herausforderungen der Dekarbonisierung diskutieren werden. Weitere Informationen rund um COP28 finden Sie auf der offiziellen Website der COP28.