Und wer hat’s erfunden? Patentarbeit bei thyssenkrupp
Jeden Tag forschen und entwickeln unsere Ingenieur:innen über Abteilungen und Branchen hinweg an den Innovationen von morgen. Ihr geistiges Eigentum vor Nachahmern zu schützen, ist die Aufgabe der Intellectual Property Abteilung bei thyssenkrupp. Sie begleitet unsere Produkte auf dem Weg zum Patent und sorgt dafür, dass thyssenkrupp wettbewerbsfähig bleibt.
Zum internationalen Tag des geistigen Eigentums, haben wir mit unseren Patentexpert:innen gesprochen und sie gefragt, worauf es beim Schutz neuer Erfindungen ankommt.
Im Auftrag des geistigen Eigentums
Die Abteilung für Intellectual Property – kurz IP – blickt bei thyssenkrupp auf eine lange Tradition zurück. Bereits im Jahr 1895 wurde von der Friedrich Krupp AG, unserem Vorgängerunternehmen, das erste eigene Patent angemeldet. Der nahtlos gewalzte Radreifen revolutionierte damals die Eisenbahn und findet sich noch heute im Logo der Unternehmensgruppe wieder. Seitdem werden bei thyssenkrupp jedes Jahr Patentanmeldungen im dreistelligen Bereich registriert.
Mittlerweile decken die Kolleg:innen eine große Bandbreite an Dienstleistungen rund um das Thema geistiges Eigentum ab. Ihr Aufgabenfeld erstreckt sich von Recherchen, Wettbewerbsbeobachtungen über Patent- und Markenanmeldungen bis hin zur Betreuung der Patentportfolios unterschiedlicher Geschäftsbereiche. „Außerdem setzt sich die IP-Abteilung für die Durchsetzung unserer Patentschutzrechte ein“, erklärt Dr. Stephan Wolke, Head of Intellectual Property & Services und CEO der thyssenkrupp Intellectual Property GmbH. „Das ist zum Beispiel dann wichtig, wenn der Wettbewerb gegen das Patentrecht verstößt und eine Erfindung von thyssenkrupp unrechtmäßig genutzt wird, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“
Kompetenz, die Fortschritt schützt
Um diese anspruchsvollen Aufgaben zu erfüllen, vereint das Team der Patentabteilung viele unterschiedliche Kompetenzen, die sich auf den Gebieten geistiges Eigentum und Patente über die Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Anlagenbau erstrecken. Gemeinsam im Team sorgen Patent- und Markenanwält:innen, Patentingenieur:innen sowie Patentanwalts- und Markenfachangestellte dafür, dass sich Investitionen in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei thyssenkrupp auch langfristig lohnen. Denn neue Entwicklungen kosten viel Zeit und Geld.
„Patente stellen sicher, dass die Erfinder:innen einer Idee von ihr profitieren und nicht diejenigen, die sie kopieren“, erklärt Dr. Stephan Wolke. Welchen wirtschaftlichen Einfluss die Patente der Unternehmensgruppe haben, sei zwar schwer zu beziffern, es ist aber davon auszugehen, dass der technologische Fortschritt das größte Verkaufsargument für die Produkte und Dienstleistungen von thyssenkrupp sind, so der Experte. Patente sorgen also dafür, dass die Marktposition verbessert und der Wettbewerb fair bleibt.
Innovation ist Teamwork
Erfindungen beginnen mit einer Vision. Und häufig steckt dahinter nicht nur ein einzelner kluger Kopf, sondern ein ganzes Team. Wie schafft man also in einer so großen Unternehmensgruppe wie thyssenkrupp, von neuen Erfindungen zu erfahren? Die Patentabteilung hat hierfür in jedem Geschäftsbereich IP- und Markenkoordinator:innen platziert. „Das sind Kolleg:innen, die erste Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema geistiges Eigentum sind“, erklärt Dr. Stephan Wolke. „Sie betreuen und koordinieren die Einreichung von Erfindungsmeldungen, Ideen für Marken, mögliche Verstöße sowie Fragen zu Verträgen und Lizenzen.“
Wie wichtig nicht nur diese Patentarbeit über Geschäftsbereiche hinweg, sondern auch die aktive Zusammenarbeit in den Teams der Ingenieur:innen ist, wurde besonders während der Corona-Pandemie deutlich. Während in den vergangenen Jahren jährlich rund 600 neue Patente aus der Unternehmensgruppe angemeldet wurden, waren es im Geschäftsjahr 2020/2021 aufgrund der Pandemie nur 266 Neuanmeldungen – ganze 339 Patente weniger als im Jahr davor. „Man merkt schnell: Innovation passiert nicht in Isolation“, so Dr. Stephan Wolke. Neben Fortschritts- und Innovationswillen ist also vor allem die kreative Zusammenarbeit der Ingenieur:innen und Erfinder:innen ein Antrieb für neue Ideen und Neuentwicklungen.
Dieses Klima der Zusammenarbeit hat bei thyssenkrupp Tradition – und sein Erfolg gibt uns Recht: Seit dem nahtlosgewalzten Radreifen, der es Zügen im 19. Jahrhundert erstmals ermöglichte mehr als 30 km/h zu fahren, folgten und folgen jährlich zahlreiche Innovationen, die unseren Alltag verändern. Ein jüngeres Beispiel ist Carbon2Chem, eine Technologie, die den CO2-Ausstoß – sowohl bei der Stahlerzeugung als auch bei der Chemieproduktion reduziert und so zu einer nachhaltigeren Industrie beiträgt.