Wie künstliche Intelligenz die Supply-Chain fit für die Zukunft macht
Spätestens seit dem Hype um ChatGPT ist das Thema künstliche Intelligenz in aller Munde. Was vor nicht allzu langer Zeit noch als Science-Fiction-Vorstellung galt, ist längst zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden; ob Empfehlungsalgorithmen beim Streaming-Anbieter, personalisierte Werbung oder Sprachassistenten und Smart-Home-Anwendungen. Doch nicht nur im privaten Bereich kommen Trends wie Machine Learning und Data Science zum Einsatz. Längst setzt auch die Industrie auf die Vorteile automatisierter Prozessketten. So auch thyssenkrupp Material Services. Als einer größten werksunabhängigen Werkstoff-Händler und -Dienstleister der Welt unterstützt das Unternehmen seine Kund:innen bei der datenbasierten Lieferkettenoptimierung durch die eigens entwickelte KI-Lösung pacemaker®.
Hinter der intelligenten Software steht mittlerweile ein Team aus über 40 Personen. Dr. Reiner Kurzhals ist einer der Expert:innen. Er arbeitet seit Dezember 2022 als Chief Product Officer bei pacemaker®. In dieser Funktion ist er für die strategische Weiterentwicklung der Produkte verantwortlich. Aktuell zählen zu den angebotenen KI-Technologien Demand Forecasting und Product Carbon Intelligence. „Mit Demand Forecasting liefern wir unseren Kund:innen präzise Absatz-Prognosen, durch die sie bessere Planzahlen generieren, unnötige Lagerbestände verringern und auf diese Weise signifikant Kosten einsparen können“, erklärt Kurzhals. „Product Carbon Intelligence bestimmt durch die Analyse komplexer Datensätze den individuellen CO2-Fußabdruck eines Produkts. Auf dessen Basis kann dann eine fundierte Entscheidungsfindung zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien erfolgen.“ Und das mit Erfolg! Bereits jetzt konnte das Team einige Prozesse seiner Kund:innen kosteneffizienter gestalten – der Einsatz von pacemaker ist so ein fester Bestandteil der Digitalisierungs-Strategie von thyssenkrupp geworden.
Das Team von pacemaker® arbeitet jeden Tag leidenschaftlich daran, Unternehmen mithilfe der KI-basierten Demand-Forecasting- und Product-Carbon-Intelligence-Lösungen in der Optimierung ihrer Lieferketten zu unterstützen – von Bedarfsprognosen bis hin zu datenbasierten Entscheidungen.
Komplexität ist dabei das zentrale Stichwort. Lieferketten sind durch externe Faktoren wie Kriege, Pandemien und Naturkatastrophen deutlich schwieriger vorhersehbar geworden. Übliche Planungsberechnungen, meist einfache Korrelationen auf Excel-Basis, stoßen schlicht an ihre Grenzen und können keine validen Ergebnisse und Prognosen mehr liefern. Hier kann künstliche Intelligenz ihre Stärken ausspielen. „Mithilfe modernster Technologie schauen wir nach Milliarden von Mustern aus der Vergangenheit und projizieren sie in die Zukunft. Die Kombination von internen Unternehmenskennzahlen und externen Daten wie dem Ölpreis, Wetterdaten und Wechselkursen, ermöglicht es uns, mit einer unglaublich hohen Genauigkeit von meist mehr als 90% verlässliche Prognosen aufzustellen. Anhand dieser Voraussagen können unsere Kund:innen in der Industrie dann die Steuerung ihres Unternehmens ausrichten“, erklärt der Experte.
Minimaler Aufwand. Maximale Effizienz.
Doch was braucht es konkret, um eine Aussage darüber treffen zu können, wie viele Produkte wohl in 18 Monaten verkauft werden? Gar nicht so viel, wie potenzielle Kund:innen zunächst annehmen, so Dr. Reiner Kurzhals. Oft seien diese regelrecht überrascht über die minimalen Anforderungen, die künstliche Intelligenz zur Optimierung der Supply-Chain benötigt. „Es genügt schon, sehr wenige Datenzeitreihen aus dem Kunden ERP (Enterprise Resource Planning), wie SAP oder auch Excel, zu exportieren. Schon mit nur drei Spalten (Datum, Produktname und Produktmenge) kann unser Produkt Demand Forecasting Erkenntnisse gewinnen, auf deren Grundlage sich Lagerbestände im effizienter planen lassen“, führt Kurzhals aus.
Neben effizientem Bestandsmanagement, spiele auch die Personalplanung eine entscheidende Rolle, wenn es um Kostenreduzierung geht. Durch zuverlässige Prognosen der KI könne man Auftragsspitzen schon lange im Voraus planen und müsse Fachkräfte nicht erst kurzfristig und somit teurer als nötig ordern, erklärt der Experte. Die Vorteile von künstlicher Intelligenz liegen also auf der Hand. Dennoch zögern noch viele potenzielle Kund:innen aufgrund der bereits erwähnten, wenn auch unbegründeten Skepsis gegenüber dem Neuen. Change-Management sei hier der Schlüssel zum Erfolg und gehört zu den täglichen Aufgaben des gesamten Teams von pacemaker®.
Stand der künstlichen Intelligenz
Kurzhals und sein Team können heute mithilfe künstlicher Intelligenz schon einiges zuverlässig voraussehen. Wie sich die Technologie jedoch in den kommenden Jahren entwickeln wird, hängt vor allem von äußeren Faktoren, wie Gesetzgebungen und Regulierungen ab. Kurzhals blickt optimistisch in die Zukunft: „Technologie war, ist und wird immer Deutschlands wichtigste Ressource sein.“ So seien auch die Herausforderungen der grünen Transformation der Industrie eng mit der Entwicklung innovativer Lösungen wie der Product Carbon Intelligence von pacemaker verknüpft.
Das thyssenkrupp eigene Unternehmen pacemaker® verbindet künstliche Intelligenz, Technologie und Menschen für datenbasierte Entscheidungen – und ermöglicht so effizientere und nachhaltigere Supply-Chains.
Darum setzt sich das Team von pacemaker® auch ambitionierte Ziele. „Langfristig wollen wir globaler Marktführer für industrielle KI-Anwendungen werden. Die Basis dafür ist die Kombination von Spitzentechnologie und industrieller Erfahrung.Ich persönlich glaube fest daran und für mich sind wir schon jetzt auf dem richtigen Weg zu diesem Ziel.“
Mehr spannende Geschichten aus den digitalen Innovationsschmieden unserer Geschäftsbereiche findet ihr in unseren Stories.