Innovativer Karosserie-Anlagenbau: So behauptet sich thyssenkrupp Automotive Body Solutions im Markt
Der Wettbewerb in der Automobilindustrie ist intensiv. Das gilt auch für den Karosserie-Anlagenbau: Häufig konkurrieren bis zu 20 Anbieter um Projekte der Automobilhersteller. Die Geschäftsführung von thyssenkrupp Automotive Body Solutions sowie der Head of Product Area Project Business verraten, wie sich die Karosseriebau-Spezialisten im wettbewerbsintensiven Marktumfeld durchsetzen.
Der Produktbereich Project Business deckt bei thyssenkrupp Automotive Body Solutions den kompletten Anlagenbau ab und umfasst den Karosserie-Betriebsmittelbau mitsamt dem Anlagenservice, dem Werkzeug- und dem Prototypenbau sowie dem Produktgeschäft im Bereich der Standardprodukte.
Mit eigenen Stärken punkten: Umfassende Fachexpertise und Planungskompetenz
Auf dem wettbewerbsintensiven Markt sehen sich die Karosseriebau-Spezialisten dabei sehr gut aufgestellt. „Wir haben nicht selten zehn bis 15, teilweise sogar bis zu 20 Wettbewerber für ein Kundenprojekt“, verrät Falk Nüßle, CEO von Automotive Body Solutions. „Wir müssen uns mit unseren Stärken von der Konkurrenz abheben“. Eine Notwendigkeit, die bei thyssenkrupp Automotive Body Solutions Methode hat. Und das nicht nur, weil das primär aus Deutschland und Europa heraus agierende Unternehmen im internationalen Wettbewerb steht. „Denn Vergabekriterien für diese Projekte sind nicht nur die Preise“, so Nüßle. Entscheidend sind vor allem Prozess- und Fachkompetenz sowie Qualität. „Unser Vorteil ist insbesondere unsere umfassende Fachexpertise im Bereich der kompletten Prozesskette mit dem entsprechenden Schnittstellenmanagement von den Prototypen über den Werkzeugbau zu den Standard Products bis hin zum Rohbau und Anlagenservice“.
Größter Bereich ist dabei der Karosserie-Rohbau („Body-in-White“), in dem auch komplexe Karosseriebau-Projekte realisiert werden. „Wir verfügen zudem über eine sehr hohe Planungskompetenz“, freut sich Felix Bader, Chief Human Resources Officer bei Automotive Body Solutions. „Und in Bezug auf Qualität sind wir ohnehin einer der führenden Anbieter auf dem Markt“. Im Werkzeugbau ist das Unternehmen sogar der größte unabhängige Player in Deutschland. In beiden Bereichen finden Kunden bei dem Karosseriebau-Spezialisten alles unter einem Dach.
Außerdem punktet der Bereich Betriebsmittelbau mit entscheidenden In-house-Synergien: Als integrierter Anlagenbauer vereint thyssenkrupp Automotive Body Solutions sowohl den Anlagenbau und Werkzeugbau als auch die Serienproduktion von Karosserien und Karosseriebauteilen. Durch die Kombination der Bereiche kann das Unternehmen seinen Kunden maßgeschneiderte und erprobte Lösungen aus einer Hand für den gesamten Karosseriebau anbieten. Das zahlt sich auch bei der Entwicklung neuer Produkte und Innovationen aus: „Mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Serienbereich arbeiten wir sehr eng zusammen. Beide Sichtweisen und Kompetenzen ergänzen sich hervorragend: Wir sind so in der Lage, unsere Kunden und ihre Projekte und Bedarfe viel schneller und besser verstehen zu können als unser Wettbewerb“, verrät Thorsten Körbs, Head of Product Area Project Business bei Automotive Body Solutions.
Auch komplett neue Entwicklungen werden häufig mit dem Bereich Serienproduktion getestet und gemeinsam in die Serienreife überführt. „Normalerweise geschieht solch ein Prozess gemeinsam mit dem Kunden, was sich in der Regel langwierig gestaltet. Wir bei thyssenkrupp Automotive Body Solutions allerdings können dem Kunden schon sehr frühzeitig bestätigen, dass sein Projekt auch in der Serie funktioniert. Das erleichtert natürlich den Freigabeprozess bei unseren Kunden. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal für uns, das kann sonst keiner!“, betont Lisa Denoyelle, Chief Financial Officer bei Automotive Body Solutions.
Regelmäßig exzellente Kundenbewertungen
Die absolute Kundenorientierung und die enge Zusammenarbeit mit den Kunden ist vielleicht das entscheidende Erfolgsgeheimnis des Anlagenbauers. „Wir sind immer direkter und zentraler Ansprechpartner unserer Kunden, auch wenn wir global unterwegs sind und einige Projekt auch nach Asien vergeben. Wir überzeugen mit einer hohen Agilität und Flexibilität, mit sehr kurzen Reaktionszeiten und der Bündelung aller Verantwortlichkeiten bei uns im Hause.“ Der Lohn: Eine überdurchschnittlich hohe Kundenreputation und regelmäßig exzellente Bewertungen – „egal, von welchem Kunden“, wie Felix Bader stolz betont.
Von zentraler Bedeutung sei dabei das Teamwork. Nicht nur intern, sondern auch – und vor allem - zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. „Am Ende des Tages gibt es zwar das klassische Kunden-Lieferanten-Verhältnis“, so Falk Nüßle. „Doch eigentlich haben beide das gleiche Ziel: Das Produkt so schnell wie möglich zu finalisieren.“
Digitalisierung: Von der Automatisierung bis zur virtuellen Inbetriebnahme
Dabei hilft auch die Digitalisierung. „Wir haben uns über die Jahre unter anderem eine hohe Expertise in Sachen Automatisierung erarbeitet und arbeiten auch schon sehr lange mit virtuellen Inbetriebnahmen: Die Digitalisierung ermöglicht es uns, neue Anlagen 1:1 virtuell vorab über einen digitalen Zwilling darzustellen. Das geht so weit, dass wir Simulationen realisieren können, mit denen wir zusammen mit dem Kunden virtuell durch die Anlage gehen können. Ziel ist es, die Anlage so weit vorzubereiten, dass wir, vereinfacht gesagt, nur noch den Stecker in die Steckdose stecken müssen und die Anlage sofort funktioniert.“
Bei aller Kundenorientierung sind sich die Karosserie-Anlagenbau-Spezialisten auch eines bewusst: Natürlich muss auch der Preis stimmen. „Da wir global aufgestellt sind, können wir eine Kostenstruktur schaffen, die es uns ermöglicht, auch bei unseren hohen Qualitätsstandards unsere Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu vermarkten.“
Elektromobilität und Megatrend „Megacasting“
Zu nennen sind hier auch die sogenannten Standardprodukte – ein wichtiger Wachstumsbereich für das Unternehmen. Dabei handelt es sich um Karosseriemontage-Produkte, die einerseits durchstandardisiert sind und sich damit einfacher vermarkten lassen als kundenindividuell konzipierte und hochkomplexe Karosseriebau-Anlagen. Andererseits geht es dabei um hoch innovative Hightech-Produkte, für die thyssenkrupp Automotive Body Solutions mehr als 50 Patente hält. Dazu gehören zum Beispiel speziell auf Kundenbedarfe entwickelte Lösungen im Bereich geklebter Türdichtungen oder gefalzter Karosserieanbauteile. Lisa Denoyelle: „Dieser Bereich ist nicht nur für die Erweiterung unseres Produktportfolios sehr interessant. Die regelmäßigen Markteinführungen neuer Produkte unterstreicht auch unsere dauerhaft hohe Innovationskraft.“
Eine weitere spannende Innovation ist das sogenannte Megacasting, bei dem mit gigantischen Pressen im Druckgussverfahren sehr große Karosseriebauteile gefertigt werden. „Das sind Themen, mit denen sich auch große Produzenten von Elektrofahrzeugen intensiv beschäftigen“, erklärt Falk Nüßle. Ohnehin sorgt die Elektromobilität bei thyssenkrupp Automotive Body Solutions für zusätzlichen Aufwind. „Elektromobilität bedeutet naturgemäß viel Leichtbau. Wir sehen in dem Zusammenhang immer mehr die Nutzung von Klebetechniken in der Produktion von Karosseriebauteilen, auch bedingt durch die verwendeten Materialien von Leichtbaukarosserien. Wir haben uns deshalb entschieden, in den Markt für Klebetechnologien, der noch dünn besetzt ist, einzusteigen,“ berichtet Falk Nüßle. Eine weitere Technologie, mit der thyssenkrupp Automotive Body Solutions seine Position als einer der führenden Karosserie-Anlagenbauer auf einem wettbewerbsintensiven Markt ausbauen will.