Auszubildende fertigen Motorsport-Bauteile für die Formula Student
Bereits seit über 15 Jahren unterstützt thyssenkrupp Presta in Liechtenstein das Formula-Student-Team der ETH Zürich. Auch in diesem Jahr fertigten Lernende des Ausbildungszentrums komplexe Lenkungsbauteile für das AMZ Racing Team. Eine anspruchsvolle Aufgabe und eine Riesen-Herausforderung.
Die Formula Student ist ein weltweiter Wettbewerb, bei dem Studierendenteams aus der ganzen Welt mit selbst konstruierten und gefertigten Rennwagen gegeneinander antreten. Die Nachwuchsingenieur:innen sind heiß begehrt und finden später oft Jobs in der Automobilindustrie oder im internationalen Motorsport. Die thyssenkrupp Presta AG unterstützt die Studierenden vom AMZ Racing, dem Formula-Student-Team der ETH Zürich, unter anderem im Bereich der Teilefertigung.
Angehende Polymechaniker:innen fertigen komplexe Bauteile
Als Steering-Experten liefern die Spezialisten der thyssenkrupp Presta mit ihrem Ausbildungszentrum tatkräftige und professionelle Unterstützung im Bereich der Lenkung. Dabei helfen Auszubildende von thyssenkrupp Steering den Motorsport-Talenten der ETH Zürich: Im Rahmen eines Lehrlingsprojektes fertigen ausgewählte Nachwuchstalente Teile für die Lenkung. Unterstützt werden sie dabei von ihren Ausbildern. Darüber hinaus fungiert ein erfahrener Ingenieur der thyssenkrupp Presta als zentrale Schnittstelle zwischen dem Rennteam und dem Ausbildungszentrum. Dieser Steering-Experte unterstützt zudem die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure der ETH Zürich seit Jahren auch bei der Auslegung der Lenkung.
Sobald klar definiert ist, wie die Komponenten aussehen sollen und die technischen Zeichnungen stehen, startet das Projekt im Ausbildungszentrum von thyssenkrupp Presta. Dann müssen die Lernenden zunächst die technischen Zeichnungen und Anforderungen ihres "Kunden" AMZ Racing prüfen, um im nächsten Schritt die benötigten Teile fertigen zu können.
In diesem Jahr fiel die Wahl auf Berilsu Karatepe und Kilian Neff, beides angehende Polymechaniker:innen. Berilsu befindet sich in ihrem zweiten Lehrjahr am Hauptsitz des Unternehmens in Liechtenstein. Kilian ist bereits in seinem letzten Lehrjahr und wird am Werkzeugbau-Standort in Oberegg (Schweiz) ausgebildet.
Großer Respekt vor einer anspruchsvollen Aufgabe
Berilsu und Kilian hatten großen Respekt vor der Herausforderung. Kein Wunder: Das technische Niveau in der Formula Student ist hoch, in den Rennteams wird extrem professionell gearbeitet. Entsprechend nervös waren die beiden, als ihre Berufsbildner sie fragten, ob sie dabei sein wollten. Trotz ihres Respekts vor der Aufgabe, sagten beide zu. Sehr zur Freude ihrer Ausbilder.
Fortan hatten es beide mit überaus komplexen Bauteilen zu tun. Killians Aufgaben unter anderem: Die Fertigung des "Quick Release Female" (das Anbindungsstück des abnehmbaren Lenkrades zur Lenksäule) und des „Actuator Bracket“ (der Montageflansch vom Elektromotor zur Zahnstange). Kilians Ausbilder Remo Mazenauer erinnert sich: "Als sich Kilian mit den technischen Zeichnungen vertraut machte, merkte er sofort, dass das Projekt eine Herausforderung wird. Doch wie erwartet stellte sich Kilian der Herausforderung!"
Challenge accepted!
"Die Herausforderung bestand insbesondere darin, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wie man die benötigten Teile am besten fertigt", so Mazenauer. "Beim Actuator Bracket konnte man zum Beispiel nicht auf Erfahrung der Vorjahre zurückgreifen, da dieses Bauteil neu hinzugekommen ist." Kilian meisterte die zahlreichen Herausforderungen, selbstverständlich auch mit tatkräftiger Unterstützung seines Ausbilders. "Kilian hat in dem Projekt neue Werkzeuge kennengelernt, die er zuvor noch nie gebraucht hat. Es war wichtig, das Projekt Schritt für Schritt anzugehen. Das hat er hervorragend gemacht!"
Berilsus Herausforderung: Nicht weniger als die Fertigung der kompletten Lenksäule. "Ich musste dabei ganz genau und sorgfältig arbeiten", verrät Berilsu. "Der Zeitplan war straff, schließlich müssen die Bauteile zu einem definierten Zeitpunkt den Studierenden der ETH Zürich übergeben werden, damit diese die Lenkung in das Fahrzeug bauen können und noch genügend Zeit haben, das Fahrzeug zu testen."
"Haben unseren internen Fertigungsprozess auf ein neues Level gehoben"
Doch auch Berilsu meisterte ihre Aufgabe mit Bravour, wie ihr Ausbilder Michael Bitschnau stolz berichtet. Sein Fazit fällt überaus positiv aus: "Wir haben in diesem Jahr mit der Fertigung der Lenkung unseren internen Fertigungsprozess in der Ausbildung auf ein neues Level gehoben. So haben wir nachhaltiger gearbeitet und alles besser dokumentiert, sodass wir auf Kundenwunsch sofort wieder alle Teile herstellen könnten, ohne eine entsprechende Vorlaufzeit. Das ist eine massive Verbesserung zu den Vorjahren, wo wir einfach immer eine recht lange Vorlaufzeit benötigten. Was früher mehrere Wochen gedauert hat, schaffen wir jetzt in wenigen Tagen."
Auch Berilsu zieht ein überaus zufriedenes Fazit: "Ich habe extrem viel gelernt. Es war echt cool, dass ich an der Lenkung für das Formula Student Team der ETH Zürich arbeiten durfte." Und eine ganz besondere Erkenntnis nimmt Berilsu ebenfalls mit: "Immer weitermachen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren, auch wenn man vor einer Herausforderung steht und manchmal etwas nicht beim ersten Versuch klappt!"
Näheres zu den Lehrstellen bei Presta in Liechtenstein gibt es hier.