Nachhaltigkeitsstrategie & -ziele
Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Unser Ziel ist es, weltweit innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen anzubieten, die zum nachhaltigen Erfolg unserer Kunden beitragen.
Gemeinsam mit unseren Kunden richten wir den Blick nach vorne und beziehen – neben ökonomischen Überlegungen – auch ökologische und soziale Belange in unsere Entscheidungsprozesse mit ein. Grundlage hierfür ist ein 360°–Blick auf unsere Wertschöpfungs- und Produktionsketten. Auf diese Weise verbessern wir unsere Performance und stärken die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.
Organisatorische Verankerung
Die Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen werden vom Sustainability Committee gesteuert und weiterentwickelt. Das Gremium setzt sich aus dem Vorstand unseres Konzerns, den Vorstandsvorsitzenden der Segmente und Leiter:innen der Konzernfunktionen sowie internen Expert:innen zusammen. Das Committee trifft Entscheidung in Bezug auf die Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp. Dies umfasst die Festlegung und das Monitoring von Zielen sowie die regelmäßige Bewertung und Umsetzung von Erwartungen zentraler Stakeholdergruppen.
Der Sustainability Council, bestehend aus Vertreter:innen der Segmente, Services Lines und Konzernfunktionen der thyssenkrupp AG, ist ferner für die Umsetzung von zentralen Prozessen sowie die Koordination von Datenerhebungen und Initiativen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp zuständig.
Übersicht zu den nichtfinanziellen Zielen
thyssenkrupp | 30.09.2023 | 30.09.2024 | Veränderung | Kapitel |
Jährliche Energieeffizienzgewinne von 205 GWh in 2023 / 2024 und 125 GWH in 2024 / 2025 | 340 | 360 | +6% | Klima, Energie, Umwelt |
Jährliche Senkung der Emissionsintensität um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im GJ 2024 / 2025 | 31,2 | 31,1 | -0,3% | |
Bereinigte F&E-Quote von nachhaltig rund 3,0% | 2,8 | 2,9 | +0,1%-Pkte. | Technologie und Innovationen |
Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen um mindestens 1 % pro Jahr auf insgesamt 17 % bis 2025 / 2026 | 14,6 | 16,1 | +1,5%-Pkte. | Mitarbeitende |
Reduktion der Unfallhäufigkeitsrate auf insgesamt 1,9 bis 2027 / 2028 | 2,4 | 2,4 | 0% | Mitarbeitende |
Erreichung einer High Risk Supplier Reduction von 36,4% bis 2026 / 2027 | - | 57,0% | - | Einkauf |
Steigerung des employee Net Promoter Scores auf einen Wert > 0 bis 2025 / 2026 | -4 | -5 | - |
Nichtfinanzielle Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung
thyssenkrupp will sich in Sachen Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern. Deshalb hat das Sustainability Committee in den Bereichen Technologie und Innovationen, Umwelt, Klima, Energie sowie Einkauf und Mitarbeitende sogenannte nichtfinanzielle Ziele (NFT) gesetzt. Seit dem Geschäftsjahr 2020 / 2021 werden die Nachhaltigkeitsaktivitäten über die NFTs schrittweise in die Langfristvergütung (Long-Term-Incentive) des Vorstands und der Führungskräfte berücksichtigt. Bereits in diesem ersten Geschäftsjahr geschehen ist das im Hinblick auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen und die Unfallhäufigkeit. Seit dem laufenden Geschäftsjahr 2021 / 2022 ist zur Abbildung unserer Klimaziele die CO2-Emissionsintensität des Konzerns, die sich aus der Summe der Scope 1 und Scope 2 Emissionen bezogen auf den Umsatz berechnet, ohne Stahlaktivitäten und bezogen auf die Stahlaktivitäten die Menge bilanziell CO2-reduzierten Stahls ebenfalls in die Langfristvergütung integriert. Für das Geschäftsjahr 2022 / 2023 haben wir die Verbesserung des employee Net Promoter Scores (eNPS) erstmalig und die Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen erneut in die Langfristvergütung integriert. Der thyssenkrupp eNPS ist Teil unserer jährlichen Mitarbeiterbefragung, des Employee Pulse Checks, und gibt Auskunft über die Bereitschaft, thyssenkrupp als Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Seit dem Geschäftsjahr 2023 / 2024 haben wir über Kennzahl „High Risk Supplier Reduction (HSR)“ die jährliche Reduzierung des relativen Anteils der - auch nach eventuellen risikoreduzierenden Maßnahmen - weiterhin als risikobehaftetet kategorisierten Lieferanten an der Grundgesamtheit der potenziell risikobehafteten Lieferanten in die Langfristvergütung implementiert. Die Risikokategorisierung basiert auf der durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzt (LkSG) geforderten Risikoanalyse. Damit möchten wir das Risiko für Verletzungen der im LkSG beschriebenen Rechtspositionen im Hinblick auf Umweltschutz, Menschenrechte und Arbeitssicherheit innerhalb unseres Lieferantenportfolios generell reduzieren. Soweit ferner bei der einmal jährlich sowie anlassbezogen durchgeführten Risikoanalyse Risiken festgestellt werden, sind diese durch unverzüglich aufgesetzte Maßnahmen im Einklang mit den Vorgaben des Gesetzes schnellstmöglich zu reduzieren. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 / 2025 haben wir die kontinuierliche Verbesserung der Unfallhäufigkeitsrate aufgrund ihrer Bedeutsamkeit erneut in die Langfristvergütung integriert. (Näheres dazu finden Sie auch im Vergütungsbericht). Alle bestehenden NFTs werden mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung verfolgt und im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung stetig angepasst und erweitert.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 / 2025 streben wir Energieeffizienzgewinne in Höhe von mindestens 125 GWh an. Die Emissionsintensität des Konzerns ohne Stahlaktivitäten soll jährlich um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im Geschäftsjahr 2024 / 2025 gesenkt werden. Die bereinigte F&E-Quote soll im laufenden Geschäftsjahr 2024 / 2025 bei rund 3,0% liegen. Zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen im gesamten Unternehmen streben wir bis zum Geschäftsjahr 2025 / 2026 eine Steigerung auf 17% an. Als Indikator für die Mitarbeiterzufriedenheit streben wir beim employee Net Promoter Scores (eNPS) wir eine jährliche Steigerung um 3,0 Punkte und bis zum Geschäftsjahr 2025 / 2026 eine Verbesserung auf einen positiven Wert von > 0 an. Bei der Reduzierung von Nachhaltigkeitsrisiken in unserem Lieferantenportfolio mithilfe unserer Maßnahmen, über die wir in Form der Kennzahl HSR berichten, soll bis zum Geschäftsjahr 2026 / 2027 ein Wert von 36,4% erreicht werden, was ab der Implementierung des Zielwerts im Geschäftsjahr 2023 / 2024 eine Verbesserung um insgesamt knapp 50 Prozentpunkte entspricht. Ab dem laufenden Geschäftsjahr wird auf Konzernebene die Verbesserung der Unfallhäufigkeitsrate auf 1,9 bis zum Geschäftsjahr 2027 / 2028 entsprechend ihrer erneuten Integration in die Langfristvergütung des Vorstands und der Führungskräfte als NFT fortgeführt.
Ansatz für integrierte Berichterstattung
thyssenkrupp berichtet über seine Nachhaltigkeitsperformance im Rahmen eines Plattformkonzepts kontinuierlich, vernetzt und vollständig integriert in der jährlichen Geschäftsberichterstattung sowie auf der Corporate-Website. Dabei orientieren wir uns formatübergreifend und integriert an einer Kombination aus nationalen und internationalen Standards, wie der Global Reporting Initiative (GRI), UN Global Compact, Greenhouse Gas Protocol, Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), Sustainability Accounting Standards Boards (SASB), International Integrated Reporting Council (IIRC), IFRS und weiteren Standards sowie an gesetzlich verpflichtenden Standards wie HGB, CSR-Richtlinie der EU und den Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS). Auf einen gedruckten Nachhaltigkeitsbericht oder einen separaten Online-Nachhaltigkeitsbericht wird bewusst verzichtet.
Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung
Die geforderten Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung nach §§ 289b ff. HGB und §§ 315b ff. HGB sind vollständig in die verschiedenen Kapitel des Lageberichts integriert, da diese Informationen für das Verständnis des Geschäftsverlaufs oder der Lage des Unternehmens von Bedeutung sind. Die thyssenkrupp AG ist seit dem Geschäftsjahr 2021 / 2022 als Einzelgesellschaft von der Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit, die Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung gelten dennoch weiterhin für den Konzern und für die thyssenkrupp AG gleichermaßen. Im Berichtsjahr sind wir zu erweiterten Angaben im Rahmen der EU-Taxonomie im Hinblick auf die Konformität unserer Wirtschaftsaktivitäten verpflichtet; diese Angaben sind als Teil unserer nichtfinanziellen Erklärung ebenfalls in den Lagebericht integriert.
Bei der Zusammenstellung der Angaben wurden Elemente verschiedener Rahmenwerke als Orientierung verwendet, u.a. UN Global Compact. Risiken von negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft durch die Geschäftstätigkeit von thyssenkrupp werden ebenfalls in den verschiedenen Abschnitten des Lageberichtes adressiert. Auf Basis unserer Risikoanalyse ergeben sich keine zusätzlich zu berichtenden wesentlichen nichtfinanziellen Risiken gemäß § 289c HGB. Achtung der Menschenrechte und Sozialbelange im Sinne des HGB werden als Querschnittsthemen betrachtet; hier kommt es zu großen Überschneidungen der Themen sowohl miteinander als auch zu Arbeitnehmer:innenbelangen. Darüber hinausgehend ist der Aspekt Sozialbelange für thyssenkrupp von Bedeutung, aber nicht erforderlich für das Verständnis zum Geschäftsverlauf, zur Lage der Gruppe oder zu den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit.
Die folgende Übersicht zu den Nichtfinanziellen Angaben verweist auf die jeweils relevanten Kapitel im Geschäftsbericht 2023 / 2024. Weiterführende Informationen können auf den relevanten Seiten des thyssenkrupp Internetauftritts hinzugezogen werden.
ESG Ratings
ESG-Ratingagenturen bewerten das Engagement eines Unternehmens für nachhaltige Geschäftspraktiken. Durch die Bewertungsergebnisse, den sogenannten Score, wird Transparenz sowie Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ermöglicht. Verschiedene Stakeholder-Gruppen wie Investor:innen, Kund:innen und Kreditgeber:innen fordern ESG-Ratings als Voraussetzung für Geschäftsbeziehungen ein.
Zentrale Ratingagenturen würdigen regelmäßig das Engagement von thyssenkrupp für eine ökologische, soziale und verantwortungsvolle Unternehmensführung mit guten Ergebnissen.
Die Bewertungen durch die Ratingagenturen sehen wir als wertvolles Feedback zu unserer Nachhaltigkeitsperformance. Die Ergebnisse nehmen wir zusätzlich zum Anlass, unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu analysieren, Verbesserungen stetig voranzutreiben und neue Anforderungen kontinuierlich in unser Nachhaltigkeitsmanagement zu integrieren.
thyssenkrupp ist ein aus Industrie und Technologiegeschäften bestehendes Unternehmen. Die nachfolgend aufgeführten Ratingbewertungen werden von der thyssenkrupp AG beantwortet und beziehen sich auf die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens thyssenkrupp.
ESG Ratings – Übersicht
Weiterführende Informationen